„Werde viele vermissen…“
Nicole Hartung über ihren Werdegang und ihre Zeit im traditionsreichen Sportzentrum „belasso“ in Schwerin-Krebsförden
„Als Trainerin aktiv sein zu können, ist für mich nicht nur ein Beruf zum Broterwerb, nein, es ist vielmehr eine Berufung, die ich mit viel Leidenschaft und Hingabe ausübe!“, so Nicole Hartung vom Fitness-Bereich des „belasso“.
Wiege in Sachsen, Heimat in MeckPomm
Geboren wurde die sportive Nicole 1990 in Eilenburg, unweit von Leipzig, besuchte dann in Bad Düben eine Kita, zog dann mit ihren Eltern nach Niedersachsen, bevor die „Vier-Tore-Stadt“ Neubrandenburg ihre neue Heimat wurde. Ja, Nicoles Geburtsjahr 1990 war schon ein sehr sportives – der Schweriner Diskuswerfer Jürgen Schult nach WM-Gold 1987 und Olympia-Gold 1988 nun endlich auch den EM-Titel errang. Deutschland wurde in Italien zum dritten Mal Weltmeister. In Wimbledon jubelten die Tennis-Asse Martina Navratilova bzw. Stefan Edberg. Der unvergessene Ayrton Senna triumphierte in der Formel 1. Schweden holte sich den WM-Titel im Handball.
In Neubrandenburg zur Sportlerin gereift
Und in Neubrandenburg wuchs mit Nicole ein großes sportliches Talent heran. Bewegung, Spiel und Sport – das war „ihr Ding“. So besuchte Nicole das Sportgymnasium in Neubrandenburg und wurde eine ambitionierte Leichtathletin. Leider stoppte die sportliche Karriere und damit weitere Ziele eine Verletzung.
Doch Nicole wollte und konnte ihre sportlichen Hoffnungen nicht aufgeben. Wenn es nicht eine leistungssportliche Karriere sein sollte, dann eben etwas anderes mit Sport… „Ich bin eine Sportlerin, eine Athletin durch und durch, wollte einfach dem Sport treu bleiben und fand neue Möglichkeiten“, so Nicole.
Als Trainerin zum „belasso“
Sie spielte mit viel Enthusiasmus Volleyball beim SC Neubrandenburg, absolvierte eine Ausbildung als Kinderpflegerin, probierte sich in einigen Callcentern aus und fand wieder zurück zum Sport. Sie qualifizierte sich zur Trainerin weiter.
Anfang 2016 kam sie dann zum „belasso“ nach Schwerin, in dem sie schnell heimisch wurde und sich wohl fühlte. Für die Trainierenden war sie stets die „Muntermacherin“ mit einer positiven und sympathischen Ausstrahlung und mit viel Empathie auch für die Sorgen bzw. Nöte der Club-Mitglieder. „Die Arbeit als Trainerin ist doch mehr, als das Absolvieren von Kursen oder das Konzipieren von Trainingsabläufen. Jeder Mensch ist anders, jeder hat seine speziellen Wünsche bzw. Defizite. Da braucht man ganz einfach Zeit, zu- und hinzuhören. Den Menschen als Ganzes wahrzunehmen, als Individuum mit speziellen Bedürfnissen. Nur so können Trainingswünsche und -ziele auch realisiert werden!“, verrät Nicole, die „zwischenzeitlich“ Mutter der kleinen Leyla wurde, die wie die Mutter ganz sportiv und quirlig ist.
2018 – ein Jahr der Veränderungen
2018 war dann für Nicole ein Jahr der großen Veränderungen – Heirat, dazu das zweite Töchterchen, Lilly, und nach dem Mutterschaftsjahr Rückkehr an die sportliche Wirkungsstätte. „Für mich stand nie zur Debatte, ob ich überhaupt wieder als Trainerin arbeiten würde, sondern nur der Zeitpunkt. Durch die Unterstützung meines Ehemannes Antonio, der sich intensiv in die Erziehung unserer Töchter einbrachte, war es mir erst möglich, nach einem Jahr Pause wieder arbeiten zu können.“
Wieder war sie tatkräftig für die Trainierenden da, engagierte sich in ihren Kursen, wie Aqua-Gymnastik, Brazil, Wirbelsäulen-Gymnastik oder Bodyforming, erstellte Trainingspläne, betreute den Milon-Zirkel und hatte für die Trainierenden immer ein offenes Ohr. Ohne sie wird dem früheren Sieben-Seen-Sportpark wahrlich eine markante, besondere Persönlichkeit fehlen, war sie schon fast so etwas wie das „Maskottchen“ des „belasso“…
Abschied mit Wehmut
Ab März 2019 wird Nicole – LEIDER – das „belasso“ verlassen. Es warten neue Herausforderungen, neue Ambitionen, neue Ziele. Was verbindet die Wahl-Schwerinerin nun mit ihrer Zeit im Schweriner Sportzentrum? Dazu Nicole: „Das `belasso` war ein guter Arbeitgeber. Es gab mir die Chance, meine theoretischen Kenntnisse in puncto Trainingsgestaltung an die Mitglieder weiter zu geben. Es war eine tolle Zeit, in der ich mich und meine Kompetenz unter Beweis stellen konnte. Mir bedeutet auch die positive Resonanz auf meine Arbeit sehr, sehr viel. Viele der Mitglieder werde ich zudem vermissen. Die dortige Tätigkeit ist für mich ein Fundament, auf dem ich aufbauen möchte und werde. Doch nun warten weitere Herausforderungen, die es zu meistern gilt!“
Vielleicht sieht man sie ja im „belasso“ irgendwann wieder?! Es wäre jedenfalls nicht nur für die traditionseiche Sporteinrichtung in Schwerin-Krebsförden ein Gewinn.
Marko Michels
Nicole Hartung über das Milon Q Zirkel-Training
Seit Dezember 2018 präsentiert das belasso für Trainierende und Interessierte ein neues sportliches Highlight – den Milon Q Zirkel.
Was verbirgt sich jedoch dahinter? Was ist das Besondere daran?
Dazu belasso-Trainerin Nicole Hartung…
Frage: Frau Hartung, seit fast neun Jahren bietet das belasso einen Milon-Zirkel an, seit Mitte Dezember 2018 den Milon Q. Was versteht man darunter?
Nicole Hartung: Ein koordiniertes, sportliches Zirkeltraining gibt es seit fast 70 Jahren, in den letzten mehr als vierzig Jahren erfolgte eine technisch-digitalisierte Weiterentwicklung. Es ist letztendlich eine kreisförmige Anordnung verschiedener Geräte, an denen man Übungen für Kraft und Ausdauer ausführen kann. Wir im belasso haben uns letztendlich für die Variante eines Kraft-Ausdauer-Zirkels entschieden.
Frage: Wie viele Geräte hat dabei Ihr Milon Q im belasso?
Nicole Hartung: Wir haben folgende Geräte: Beinstrecker, Brustpresse, Rudergerät, Bauchbeuger, Beinbeuger und Rückenstrecker, dazu Cross-Trainer und Fahrradergometer. An den Kraftgeräten beträgt das Training eine Minute, bei den Cardio-Geräten hingegen vier Minuten. Um effektive Trainingsergebnisse zu erreichen, werden zwei Runden im Zirkel empfohlen, die insgesamt 35 Minuten dauern. War das Training wirklich effektiv, so sollte danach auch eine gewisse Erschöpfung erreicht sein.
Frage: Gibt es vorher eine entsprechende Einweisung?
Nicole Hartung: Selbstverständlich. Die entsprechend qualifizierten belasso-Trainer führen mit den am Milon Q-Training Interessierten ein intensives Gespräch, über die individuellen Trainingsziele, körperlichen Voraussetzungen und Trainingsambitionen. Bevor das Training am Zirkel beginnt, gibt es einen Fitness-Test, um für den Einzelnen optimal die Trainingsgewichte ermitteln zu können und so ein effektives Training zu gewährleisten. Die Trainingsergebnisse werden nach einem gewissen Zeitraum zwischen Trainer und Trainierenden regelmäßig überprüft, gegebenenfalls werden neue Trainingsgewichte vorgeschlagen, sodass auch neue Trainingsanreize gesetzt werden können.
Frage: Für wen ist das Training am Milon Q sinnvoll?
Nicole Hartung: Im Prinzip für alle, ob Reifere oder Jüngere, ob Menschen mit oder ohne Handicaps. Das Training wird auf die Bedürfnisse und Voraussetzungen des jeweilig Trainierenden zugeschnitten. Das Training dient sowohl der Muskelkräftigung bzw. des Muskelaufbaus, als auch der Verbesserung der Kondition und ist auch für die Reha-Nachsorge sehr gut geeignet.
Frage: Das war bisher viel Theorie… Am besten lassen sich Fragen ja „unter vier Augen und vier Ohren“ beantworten. An wen können sich Sportbegeisterte wenden, die sich für ein Milon Q-Training entscheiden?
Nicole Hartung: Wir sind ja von Montag bis Freitag zwischen 7.30 Uhr und 22.00 Uhr, von Samstag bis Sonntag von 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr telefonisch zwecks Terminabsprache erreichbar. Gern kann man uns zu den belasso-Öffnungszeiten auch persönlich besuchen, um einen Termin für das Milon Q-Training zu vereinbaren.
M.M.
… Nachtrag vom 4.März 2019
„WIR ALLE sind das belasso…“
Unsere Trainerin und unser Maskottchen Nicole über ihre Rückkehr ins belasso, ihre Quali zum Milon Coach und ihre Hoffnungen für das neue belasso
Kaum ist sie weg, ist sie auch schon wieder da! Wer spielt hier eigentlich den Boomerang des belasso? Tja, wer ist das wohl?!?!
Es ist unsere Nicole, die uns erst abhanden kam und dann plötzlich, wie ein kleiner Otter, wieder im belasso auftauchte… Unser „inoffizielles Maskottchen“ bleibt uns also erhalten!
Sicher fragen sich nun viele: Wie ist das möglich?!
An dieser Stelle sei darüber aufgeklärt!
Nicole über ihre Rückkehr, ihre Qualifizierung zum Milon Coach in München und ihre Hoffnungen für das neue belasso
„WIR ALLE sind das belasso…“
Frage: Nicole, erst weinten alle Tränen, einige zwar nur Krokodilstränen, andere schluchzten, wiederum andere verfielen in Frühjahrsdepressionen und plötzlich bist Du wieder „an Bord“ der belasso-Kogge. Was ist los?
Nicole Hartung: Was soll schon los sein? Alles, was nicht fest ist! Ach, es ist halt so: Mit dem neuen Pächter des belasso, Jan Ziesing, gab es ein offenes und sachliches Gespräch Ende Februar.
Es ging auch um die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit, um Qualifizierungsmöglichkeiten, Veränderungen im belasso und berufliche Perspektiven. In der Vergangenheit mußte ich ja aus beruflichen Gründen oft auf die Familie verzichten – und ich bin letztendlich Mutter von zwei kleinen Töchtern, die mich, wie auch mein Ehemann Antonio, ganz einfach brauchen.
Was für mich auch wichtig war und ist: Herr Ziesing konnte mir berufliche Perspektiven im belasso, verbunden mit entsprechenden Weiterbildungen, aufzeigen.
Er hat schon ein attraktives und realistisches Zukunftskonzept zum belasso, ob es den baldigen SpielPark für die Kids, die Trainingscamps, die virtuellen Kursangebote, der Umbau des Fitnessbereiches, eine Schwimmanlage oder die geplante intensivere Kooperation mit den Vereinen in Schwerin bzw. ganz M-V betrifft. Natürlich weiß ich, wie schwierig das sein wird, zumal wir in Zeiten der Skeptiker und Besitzstandwahrer leben, die neuen Ideen gegenüber sehr reserviert sind, um es vorsichtig zu sagen.
Vieles lief in der Vergangenheit auch im belasso nicht sonderlich gut. Jetzt gibt es die Chance für ein neues belasso – und ich möchte gern meinen persönlichen Teil dazu beitragen, dass dieses neue belasso ein Erfolg wird. Wenn es das belasso nun nicht schafft – wann dann?!
Frage: Nun warst Du am ersten März-Wochenende gleich zu einer Weiterbildung zum Milon Coach in München… Wie war es?
Nicole Hartung: Aufregend. Die Aufregung fing schon beim Flug an. Nach zwanzig Jahren das erste Mal wieder zu fliegen, ist doch schon eine kleine Nummer für sich. Insgesamt war ich für vier Tage in dieser Präsenz-Phase. Vorher wurde mir ein Ordner mit den Lehrmaterialien zugestellt.
Nach dem dritten Tag fand direkt die theoretische Prüfung statt – Daumen drücken, dass diese auch bestanden wurde, denn in 14 Tagen kommen die Testergebnisse…
Am vierten Tag haben wir uns komplett mit der Praxis beschäftigt. Ich konnte neue Dinge lernen, so das Coaching. Zudem erhielt ich mehr Input zum Milon Kraft Zirkel. Letztendlich konnte ich auch bestehendes Wissen auffrischen, zur Anatomie bzw. Physiologie oder zum Herz-Kreislauf-System. Ich freue mich, meine neuen Erkenntnisse auch unseren Mitgliedern näher zu bringen.
Letzte Frage: Was sind Deine ganz persönlichen Hoffnungen, die Du mit dem belasso verbindest?
Nicole Hartung: Meine ganz persönlichen Hoffnungen? Dass das belasso bald in neuem Licht erscheint und ich im Großen und Ganzen daran mitwirken darf, wie eingangs schon dargelegt. Auch hoffe ich, dass unsere kollegiale Zusammenarbeit – zwischen den verschiedenen Bereichen – noch intensiver wird. Denn wir sind ALLE ein Team. Und WIR sind das belasso. Und nur ein sehr gutes Team kann auch sehr gut funktionieren und sich stetig verbessern.
Vielen Dank und weiterhin alles erdenklich Gute für Dich beruflich und familiär!
M.Michels