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„Zu einer guten Adresse entwickelt…“

Max-Peter Heyne, Pressesprecher der FILMLAND MV gGmbH, über das FILMKUNSTFEST MV

Das Capitol in Schwerin, 1936 eröffnet, Hauptveranstaltungsort der jeweiligen Filmkunstfeste M-V. Foto: M.M.

Der Countdown läuft schon wieder. Nur noch knapp acht Monate – dann ist es so weit. Dann ruft das 30.FILMKUNSTFEST MV und es heißt wieder „Filme, aber auch Kunst bzw. Kultur, nonstop“. Nach dem 29., das am 5.Mai endete, ist vor dem 30.!

Im 30.Jahr der deutschen Einheit gibt es auch die 30.Auflage des FILMKUNSTFESTES MV…

Wird das „Plansoll“ für das 30. erfüllt?! Wie ist der aktuelle „Stand der Dinge“? Und: Wie lautet ein letzter Rückblick auf das 29.?

Der SCHWERIN-BLOG fragte bei Max-Peter Heyne, Pressesprecher der FILMLAND MV gGmbH, nach

Max-Peter Heyne über das vergangene FILMKUNSTFEST MV, die 30.Auflage 2020, die beginnenden Planungen für die Jubiläumsveranstaltung, den Stellenwert und die Bedeutung des FILMKUNSTFESTES MV

„Zu einer guten Adresse entwickelt…“

Frage: Vor vier Monaten wurde noch das 29.FILMKUNSTFEST MV in Schwerin zelebriert… Wie lautet – „im Rückspiegel“ – das Resümee der diesjährigen Veranstaltung?

Max-Peter Heyne: Das zurückliegende FILMKUNSTFEST MV war gemessen an den Zahlen das erfolgreichste überhaupt: Mit rund 19.200 Besuchern hatten wir so viele wie noch nie in der Geschichte des Festivals. So meinte denn auch Volker Kufahl, der Künstlerische Leiter des Festivals, dass die 29.Ausgabe die Erwartungen übertraf. Besonders erfreut war er, dass die Besucher und die Jurys die sorgfältige Programmauswahl,  in der viele Filme gesellschaftlich relevante Themen beinhalteten, zu schätzen wussten.

Die Reihe des diesjährigen Gastlandes Irland und die Werkschau zum Ehrengast Katharina Thalbach waren überdurchschnittlich gut besucht. Thalbach freute sich über die warmherzigen Worte vieler Fans und dass sie in Gegenwart ihrer Tochter Anna, die Mitglied der Spielfilmjury war, aus den Händen der Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig, den Ehrenpreis des Filmfestivals, den „Goldenen Ochsen“ entgegennahm. Als Freundin deftiger Kost freue sie sich, ausgerechnet einen Ochsen als Preis zu erhalten, sagt Katharina Thalbach unter dem Gelächter des Publikums, das sie mit stehenden Ovationen im ausverkauften Mecklenburgischen Staatstheater feierte.

Wieder Ort der Preisverleihung 2019: Das Mecklenburgische Staatstheater. Foto: M.M.

Der prächtige Bau des Mecklenburgischen Staatstheaters war nach der Preisverleihung, aber auch schon einen Tag zuvor, Veranstaltungsort zweier Filmkonzerte zu Charlie Chaplins Stummfilmklassiker THE GOLD RUSH aus dem Jahr 1925. Das Mecklenburgische Staatsorchester unter Leitung von Martin Schelhaas, das Chaplins Partituren zum Film live spielte, wurde von jeweils 500 Besuchern bejubelt.

Der deutsche Spielfilm SYSTEMSPRENGER von Nora Fingscheidt erhielt den Hauptpreis „Der Fliegende Ochse“, den FIPRESCI-Kritikerpreis, den Preis für die Beste Musik- und Tongestaltung im Spielfilmwettbewerb und den Förderpreis der DEFA-Stiftung. Der österreichische Spielfilm DER BODEN UNTER DEN FÜSSEN von Marie Kreutzer, der teils in Rostock und Wismar gedreht wurde, erhielt den NDR-Regiepreis, die Schauspielerin Valerie Pachner den Nachwuchsdarstellerpreis.

Als bester Dokumentarfilm wurde der deutsche Beitrag der aus Grevesmühlen in Westmecklenburg stammenden Regisseurin Christin Freitag LET THE BELL RING über einen US-amerikanischen Boxer ausgezeichnet. Damit ging der größte Teil der Preise an Filme, die Frauen gedreht haben.

Groß war auch wieder das Interesse an der populären Reihe „Gedreht in MV“, speziell an mehreren politischen Diskussionen zu aktuellen Dokumentarfilmen, die das FILMKUNSTFEST MV in Kooperation mit mehreren politischen Stiftungen durchführte.

Bei einer Festveranstaltung eines früheren Filmkunstfestes im Capitol in Schwerin. Foto: M.M.

Frage: Die Planungen für die 30.Auflage laufen sicher schon… Sind diese schon weit gediehen?

Max-Peter Heyne: In diesem Jahr beginnen wir schon frühzeitig mit den Planungen. Fest steht, dass Finnland unser nächstes Gastland wird. Die Filme oder Gäste stehen aber noch nicht fest.

Frage: Wird das deutsche Miteinander im 30.Jahr der deutschen Vereinigung speziell thematisiert? Wird es dazu entsprechende Filme, Ausstellungen und Diskussionsrunden geben?

Max-Peter Heyne: Im kommenden Mai liegt dieser Jahrestag schon längere Zeit zurück. Bestimmte Filme im vergangenen Programm haben diesen Punkt bereits thematisiert, so z. B. Dokumentationen über DIE STASI IM KINDERZIMMER im Programm des Medienpartners NDR sowie über die Transformation der Volkspolizei der DDR im Prozess der Wiedervereinigung, zu welcher der letzte Innenminister der DDR, Peter-Michael Diestel, bei „gedreht in MV“ zu Gast war und aufschlussreiche Einblicke in den Übergangsprozess der Wendezeit in dem von ihm geleiteten Bereich gab. DEFA-Filme werden übrigens auch wieder zu sehen sein.

Frage: Gibt es eigentlich schon eine Kandidatin oder einen Kandidaten für den „Goldenen Ochsen“?!

Max-Peter Heyne: Da stehen wir noch ganz am Anfang der Überlegungen.

Jede Menge Filme werden auch 2020 zu sehen sein. Foto: M.M.

Letzte Frage: Wie beurteilen Sie die Bedeutung und den Stellenwert des Filmkunstfestes M-V mittlerweile?

Max-Peter Heyne: Das Schweriner Festival hat sich in den vergangenen Jahren für deutsche Produzenten und ihre Filme zu einer guten Adresse entwickelt, nicht zuletzt aufgrund der zehn Preise im Gesamtwert von 34.000 Euro, die zu gewinnen sind, und der besonderen familiären Atmosphäre.

 

Vielen Dank und viel Erfolg beim „30.“!

M.Michels

 

 

 

 

 


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