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„Niederdeutsch ist ein wichtiges Zeichen der Identität und Verbundenheit mit der Heimat…“

Rolf Petersen, der Direktor der Fritz-Reuter-Bühne, über den Volksdichter Rudolf Tarnow und die Pflege des Niederdeutschen in der Region

Natürlich auch eine Spielstätte der Fritz-Reuter-Bühne – das Große Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters. M.M.

Vor 85 Jahren starb einer der bedeutendsten niederdeutschen Schriftsteller und Dichter, Rudolf Tarnow, der 1865 in Parchim geboren wurde und 1933 in Schwerin starb.

Eines seiner bekanntesten Gedichte ist wieder ganz aktuell, blickt man auf das gegenwärtige Weltgeschehen: „Mötst di nich argern, hett keinen Wiert, Mötst di blot wunnern, wat all passiert, Mötst ümmer denken, de Welt is nich klauk, Jeder hett Grappen, du hest se ok! …“

Ja, Rudolf Tarnow und dessen Werke bleiben unvergessen, wofür auch die Fritz-Reuter-Bühne in Schwerin sorgt.

Nachgefragt bei Rolf Petersen, Direktor der Fritz-Reuter-Bühne in Schwerin

Rolf Petersen über Bedeutung und Schaffen von Rudolf Tarnow, die aktuelle Stücke der Fritz-Reuter-Bühne zur Erinnerung an ihn, das baldige Open Air-Programm der Fritz-Reuter-Bühne in Schwerin-Muess und die Pflege des Niederdeutschen in der Region

„Niederdeutsch ist ein wichtiges Zeichen der Identität bzw. Verbundenheit mit der Heimat…“

Frage: Herr Petersen, es gab und gibt ja eine Reihe bekannter niederdeutscher Literaten. Welche Bedeutung, welchen Stellenwert hat dabei das Schaffen von Rudolf Tarnow unter diesen?

Rolf Petersen: Rudolf Tarnow war vor allem ein sehr unterhaltsamer Volksdichter, der alltägliche Lebenssituationen köstlich in Reime beschrieben hat.

Frage: Was sind für Sie persönlich die bedeutendsten Werke Tarnows?

Rolf Petersen: Seine Reimschwänke, die sich beim Publikum großer Beliebtheit erfreuen. Die sind so bekannt, dass viele vom Publikum mitgesprochen werden. Daher eignen sie sich für die Fritz-Reuter-Bühne auch immer wieder für unterhaltsame Programme.

Frage: Welche Veranstaltungen gibt es zum Schaffen Tarnows 2018 seitens der Fritz-Reuter-Bühne?

Rolf Petersen: 2017 hat die Fritz-Reuter-Bühne zum 150. Geburtstag von Rudolf Tarnow das Programm „… denn noch´n Pfeffermünzliquör!“ im Freilichtmuseum Schwerin-Muess aufgeführt. Dieses Programm stand auch 2018 noch auf dem Spielplan.

Frage: Gibt es eigentlich im Sommer wieder die beliebten Open Air-Events der Fritz-Reuter-Bühne in Schwerin-Muess?

Im Sommer spielt die Fritz-Reuter-Bühne wieder unter freiem Himmel in Schwerin-Mueß. M.M.

Rolf Petersen: Ja, im Sommer 2018 spielen wir den Bauernschwank „TAU HÜLP, IK SALL HEURADEN“ von Franz Xaver Kroetz. Premiere ist am Freitag, 29. Juni 2018 um 18 Uhr.

Letzte Frage: Viele werden meinen, wozu sich mit Niederdeutsch noch beschäftigen. Die Weltsprachen sind Englisch, Mandarin, Spanisch oder Französisch… Also, wozu noch Niederdeutsch?

Rolf Petersen: Niederdeutsch ist zwar keine Weltsprache, aber eine Sprache (kein Dialekt), die im norddeutschen Raum noch gesprochen und verstanden wird. Niederdeutsch ist ein wichtiges Zeichen der Identität bzw. Verbundenheit mit der Heimat und sollte deshalb auch gepflegt und erhalten werden.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für die Fritz-Reuter-Bühne!

M.Michels

 

 


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