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Streiken für unsere Kinder?!

Sind die „Kita-Streiks“ richtig…

„Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit!“, meinte einst der Schriftsteller Charles Dickens.

Kinder in Armut…

So sind, laut einer Studie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufserforschung, 2,6 Millionen Kinder in Deutschland von Armut betroffen, ist deren Leben eklatant durch Mangel und Verzicht geprägt. über die mangelnde Chancengleichheit titelte der SPIEGEL in einem Mai-Heft „…und raus/rauf bist du!“. Wer bereits mit dem „goldenen Löffel“ geboren ist, behält ihn. Wer aber nur den „Holzlöffel“ mit der Geburt bekommen hat, wird diesen später schwerlich eintauschen können.

Wohl dem, der reiche Eltern hat, also unsere selbst ernannten Eliten aus Politik, Wirtschaft und Kultur vorweisen kann, die üppige Gehälter bekommen, wenngleich sie diese kaum verdienten. Aber das ist ein anderes Thema!

Bildung und gute Erzieherinnen sind wichtig

Bildung, sehr gute Bildung ist daher um so wichtiger, um überhaupt den Hauch einer Chance zu besitzen, der angeborenen Armut zu entkommen. Das geht bereits mit einer Frühförderung in den Kitas los – und dabei sind gut ausgebildete Erzieherinnen und Betreuerinnen gefragt. Nur: Wenn diese top ausgebildet sind, auch die Gabe haben, sich in die Kinder einzufühlen, ja sich für die Kinder, also unsere Zukunft, aufopfern, warum werden diese dann wie Berufspraktikantinnen behandelt und letztendlich mies bezahlt?!

Und da braucht keine „oberschlaue“ Landespolitikerin bzw. kein „oberschlauer Landespolitiker“ kommen: Ja, wir haben ja die entsprechenden Tarif- und Mindestlöhne! Tja, wenn aber nur Arbeitsverträge für 20-, 25- oder 30-Stunden vergeben werden, noch dazu in Einrichtungen, die eben nicht Tarifbindung haben (also sehr, sehr viele) – dann sieht es ziemlich mau aus!

Gerechter Lohn für gute Arbeit

Zu Recht verlangen die Erzieherinnen und Betreuerinnen der Kindertagesstätten mehr Lohn, vor allem auch mehr Anerkennung für ihre Arbeit. Wer möchte seine Kinder in die Obhut eines Menschen geben, von dem man weiß, der muss extrem um sein Überleben kämpfen, muss Zweit- oder gar Dritt-Jobs annehmen?! Wohl kaum jemand. Und unqualifiziertes Kita-Personal soll es ja auch nicht sein, denn Kinder hungern auch nach Bildung!

Es ist schon eine Scharade: Über die millionenschweren Gehälter von fußballsportlichen „Blindgängern“ regt sich niemand auf, aber kaum streiken die Erzieherinnen in den Kitas geht das Murren los… Zumindest in der Politik, die ja nur verbal immer bessere Kitas fordert. Viele Eltern sind da verständnisvoller!

Ehrenamt ist nicht alles

Es ist traurig, wie wenig der Dienst am Menschen heute in Deutschland gewürdigt wird – das geht bei den Kindertagesstätten los, reicht über die Pflegestationen bis hin zu den Pflegeheimen für Senioren. Allerdings wird nach immer mehr ehrenamtlichen Engagement gerufen – und viele engagieren sich auch – aber ist so etwas die Zukunft: Dass die „große Politik“ erwartet, dass sich Menschen, die relativ geringe Löhne haben (Gerade im Nordosten!), mehrere Jobs zum Überleben brauchen, sich in ihrer Freizeit auch noch als sportlicher Übungsleiter, Musiklehrer, Nachhilfe-Lehrer, Pfleger und Betreuer betätigen?!

Will sich der Staat, der immer mehr Steuern, Gebühren und Abgaben verlangt, so aus seiner Verantwortung stehlen?! Der Staat sind aber wir alle! Nicht diejenigen bestimmen, was mit unserem Geld geschieht, die sich „Elite“ nennen, aber es nicht sind. Diese genehmigen sich immer üppigere Diäten/Pensionen – zu Lasten der wirklich Engagierten!

Der „Kita-Streik“ ist nur zu begrüßen. Denn es geht um die Zukunft unserer Kinder – und dass diese eine bestmögliche Frühförderung erhalten! … Und nicht zuletzt um eine Chance im Leben…

Marko Michels

 


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