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Nach Ostern ist vor Ostern

Zwischen echten Menschen, Pharisäern und neuen Erkenntnissen

Der Mensch wächst mit und an seinen Aufgaben, die er erhält, an den Möglichkeiten, die man ihm eröffnet und an den fairen Chancen, die man ihm gibt.

Stigma versus echte Chance

Stigmatisiert man ihn (oder sie), grenzt ihn aus und vor verurteilt ihn – aus Unwissenheit oder negativer Erfahrung – hat das Konsequenzen: für alle. Menschen brauchen aber Aufgaben, sinnvolle Aufgaben, echte Möglichkeiten und Chancen – nur durch diese kann er sich selbst erkennen, seinen Weg finden, sich geistig wie charakterlich weiter entwickeln, Vorurteile abbauen. Aufgaben und Chancen sind auch „Haltelinien“ im Leben des Einzelnen, ein Fundament für seine Schaffenskraft, für seine Menschlichkeit.

2016 – kein guter Beginn

Drei Monate sind in diesem olympischen Jahr 2016 bereits vergangen. Ostern beendete das erste Viertel. Für viele nur freie Tage, für andere folkloristische Festivitäten und für wiederum andere ein wichtiges Fest zum Innehalten.

Ja, es kamen viele „U-Boot-Christen“ in die Institution Kirche. „U-Boot-Christen“, die immer nur zu Weihnachten, Ostern oder sogar Pfingsten in ihren Kirchengemäuern auftauchen. Nicht etwa, weil sie vom Baum der Erkenntnis naschten, sondern eher, weil – aktuell – zu einem „guten Osterfest“ neben hochprozentigem Osterwasser, kalorienhaltigen Schoko-Eiern, „musikalischen Osterhämmereien“ auch der obligatorische Kirchgang gehört.

Kirche – eine fehlgeleitete Institution

Nur: Was hat jedoch die heutige Kirche mit echter Christenheit, mit Nächstenliebe und Aufrichtigkeit zu tun? – Genau! Nichts!

Jesus von Nazareth meinte (verbürgt) bereits: „Um zu glauben bedarf es keiner Häuser und Paläste!“ – damit auch keiner „Kirchen“… Er starb am Kreuze nicht gegen jemanden, gegen Marx, Andersgläubige, andere Götter, nein, er starb für uns alle.

Seine Wiederauferstehung, die man glauben mag oder nicht, ist auch Mahnung an uns alle, immer weiter zu kämpfen – friedlich – seien die Widrigkeiten auch noch so extrem, die Feinde der Menschlichkeit bzw. Aufrichtigkeit auch noch so groß und die Gefahren noch so prägnant. Es geht nichts über Humanismus, Aufrichtigkeit, Fairness, friedvollem Miteinander und Toleranz.

Hass und Intoleranz

Was erlebten wir jedoch auch in den letzten drei Monaten – wie bereits zuvor. … Emotionen wurden geschürt, Hass gepredigt und Zwietracht gesät. Jetzt ist die Verwunderung groß, über das was man nun erntet.

Menschen wurden bzw. werden ins gesellschaftliche Abseits gedrängt, verleumdet, fehl informiert, vertrieben und „vor vollendete Tatsachen“ gestellt.

Unsere selbst ernannten Eliten aus Wirtschaft, Politik und Medien lassen sich für ihre janusköpfige Menschlichkeit feiern, die nichts anderes ist, als Pharisäertum. Wer lieferte Waffen in Krisen-Regionen? Wer unterstützte menschenverachtende Regime in aller Welt? Wer zeichnete sich durch diplomatische Untätigkeit und Inkompetenz aus? Wer sorgte für Stereotype in den Kategorien „links“ bzw. „rechts“, „Menschenfreund“ wie „Menschenfeind“, „Demokrat“ oder „Anti-Demokrat“?! Wer ließ es zu, dass „die Schere“ zwischen „arm“ bzw. „reich“ immer weiter auseinander geht?

Pharisäer auf dem Vormarsch?!

Es sind die Gleichen, die geschönte Statistiken präsentieren, die sich als „Ich-AG“ definieren, nach außen aber skandieren „Wir lassen niemanden auf der Strecke!, die nur an eines glauben – an das „Ich bin berufen! Ich bin auserwählt!“. Das stimmt aber nicht.

Nur einer war auserwählt und der mahnte schon früh: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden!“.

In den Kirchen und in den politische Reden dieser Tage wurde eine Menge von sich gegeben, gesagt wurde jedoch nichts. Die Ursachen für das Leid auf dieser Welt wurden nicht benannt. Weder von unserer angeblich so beliebten Bundeskanzlerin, noch von unserem angeblich so beliebten Bundespräsidenten… Auch die alte SPD fand keine passenden Wort e mit ehrlichen Wurzeln.

Gier als Antrieb

Da war ein Inder einst schon weiter: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ (Mahatma Gandhi)

Die Gier nach (politischer wie pseudo-religiöser) Macht, nach Einfluss und Geld. Dieses von Menschen erfundene Saatgut des Unfriedens zerstört unsere Lebensgrundlagen, unser Miteinander und unsere Menschlichkeit.

Gemeinsam Erkenntnisse gewinnen

Vielleicht wäre es einmal sinnvoll, wenn sich „Linke“ bzw. „Rechte“, „Fremdenfeinde“ wie „Fremdenfreunde“, „Demokraten“ bzw. „Anti-Demokraten“ ohne Vorurteile, ohne Emotionen und ohne Intoleranz einmal gemeinsam begegnen, miteinander sprechen und miteinander denken würden…

Ihnen würden dabei die Früchte vom Baum der Erkenntnis nur so zufallen und sie würden zudem schnell erkennen, wer die wirklich Zwieträchtigen, Intoleranten und Menschenfeinde sind. Bei uns und anderswo.

Die Welt, Deutschland, M-V und Schwerin können nämlich mehr…

Marko Michels


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