„Für mich ist Schwerin wirklich HEIMAT…“
Die Mecklenburgerin Lia-Tabea Mertens über ihre Ambitionen bei der Polizei, ihre sportliche Karriere und die Bindungen nach Schwerin
Zwar wohnt sowie arbeitet das einstige Volleyball-Ass in Wiesbaden, bleibt aber dennoch der mecklenburgischen Heimat treu. Letztendlich sind ja Lias Eltern in der Landeshauptstadt M-V zu Hause.
Wie sieht die sportliche und persönliche Lage jedoch bei Lia-Tabea Merten (Jahrgang 1994) aus, einer Schwerinerin, die 1994 in Parchim geboren wurde und einst unter anderem beim 1.VC Parchim, beim Schweriner SC, den Volleystars Thüringen/VfB Suhl und beim VC Wiesbaden Volleyball spielte, wechselte inzwischen das Volleyball-Dress gegen die Polizei-Uniform: Lia-Tabea Mertens.
Lia über ihre derzeitige berufliche Karriere, das Volleyball-Geschehen aus einer „anderen Perspektive“, ihre persönlichen Ziele, ihre Bindungen an die alte Heimat und das belasso-Sportzentrum
„Für mich ist Schwerin wirklich HEIMAT…“
Frage: Lia, mittlerweile bist Du nicht mehr als Volleyball-Spielerin aktiv. Vermisst Du Deinen Sport etwas
Lia-Tabea Mertens: Natürlich kribbelt es manchmal etwas in den Fingern, wenn man bei Spielen zuschaut oder mit alten Mitspielerinnen redet. Ich genieße es aber auch, meine Abend-Planung und die Planung der Wochenenden nun selbst zu gestalten und nicht von Training oder Spielen abhängig machen zu müssen.
Da ich momentan noch in der Auswahl der hessischen Polizei-Mannschaft spiele und von dem Trainer der Polizei-Nationalmannschaft angesprochen wurde, habe ich meine Volleyball-Schuhe noch nicht ganz an den Nagel gehängt.
Frage: Verfolgst Du aber noch das Bundesliga-Geschehen im Frauen-Volleyball? Wenn ja, wie beurteilst Du die bisherige Saison 2018/19? Wer sind Deine Titelfavoritinnen?
Lia-Tabea Mertens: Natürlich schalte ich auch mal bei den Free-TV-Spielen ein und schaue mir das eine oder andere Spiel in der Halle an.
Ich bin aber nicht mehr jedes Wochenende in der Halle und mache es eher von den Freunden im gegnerischen Team – unter anderem früheren Mitspielerinnen oder Trainern – abhängig, ob und wann ich in die Halle gehe. Was ich bis jetzt sagen kann ist, dass Schwerin und Stuttgart sich wieder als sehr stark präsentieren und ich denke, dass der Titelkampf sowie das Pokal-Finale sich zwischen den beiden entscheiden wird.
Frage: Inzwischen trägst Du Uniform… Wie bist Du zum Polizeidienst gekommen? Was begeistert Dich an diesem Beruf?
Lia-Tabea Mertens: Ich wollte schon immer nach meinem sportlichen Karriere-Ende zur Polizei. In Hessen gibt es die Möglichkeit, auch in der Sportfördergruppe im gehobenen Dienst anzufangen. Das ist in anderen Bundesländern, beispielsweise in M-V, anders, dort gibt es nur den Weg im Mittleren Dienst für die Leistungssportler. Da ich mich in Wiesbaden sehr wohlfühlte bzw. -fühle, hat damals alles gepasst und ich habe das Studium angefangen.
Frage: Würdest Du den Polizei-Beruf auch anderen Frauen empfehlen? Ist die Ausbildung extrem hart?
Lia-Tabea Mertens: Ich denke, jede/jeder sollte selber entscheiden, ob sie/er zur Polizei geht oder nicht.
Natürlich bekommt man als Frau vielleicht ein paar mehr „doofe Sprüche“ vom Gegenüber zu hören, aber meiner Meinung nach hängt das auch stark davon ab, wie man vor dem anderen letztendlich auftritt.
Im Studium gibt es einen guten Mix zwischen körperlicher und geistiger Anstrengung. Natürlich ist die Formal-Ausbildung körperlich hart, wenn man mit Overall und Helm seine Strecken läuft. Im nächsten Semester sitzt man dann allerdings wieder wie andere Studenten in der Vorlesung und muss für die Prüfungen lernen.
Frage: Welche beruflichen Ziele hast Du in Deinem jetzigen Beruf? Hauptkommissarin? Profilerin? Pressesprecherin?
Lia-Tabea Mertens: Natürlich ist das primäre Ziel, erst einmal das Studium zu bestehen, Polizeikommissarin zu werden. Danach versuche ich dann meinen Weg finden und schauen, wo mich dieser hinführt. Ein positiver Aspekt im Polizei-Beruf liegt darin, dass er sehr vielfältig ist.
Es gibt unglaublich viele Positionen, die man besetzen kann. Und in welcher Einheit, auf welchem Revier oder ob ich mich im höheren Dienst irgendwann wiederfinde, kann ich jetzt definitiv noch nicht sagen. Natürlich strebt jeder Polizist immer mehr Sterne auf der Schulter an…
Frage: Mit Schwerin bist Du dank Deiner dort lebenden Familie noch eng verbunden. Was bedeutet Dir Deine Heimatstadt Schwerin? Was sind für Dich die dortigen Lieblingsorte?
Lia-Tabea Mertens: Für mich ist Schwerin wirklich HEIMAT. Hier komme ich hin, wenn ich mal eine Woche frei habe und abschalten muss oder einfach mal wieder meine Familie um mich herum haben möchte. Natürlich gehört mein Elternhaus zu meinen absoluten Lieblingsplätzen in Schwerin.
Hier war und ist Heimat – egal, wo ich früher gespielt habe oder jetzt arbeite. Natürlich dicht gefolgt vom Schweriner Schloss – für mich das schönste Märchen-Schloss überhaupt. Weiterhin fehlt mir das Wasser manchmal sehr, umso mehr genieße ich es, wenn ich dann in Schwerin bin – umgeben von den sieben Seen und nah an der Ostsee.#
Letzte Frage: Im traditionsreichen Schweriner Sportzentrum „belasso“ gibt es seit dem 1.Januar 2019 einen neuen Pächter, wobei es dort einige Veränderungen geben wird. So wird am 31.März ein Kinderspielpark im belasso eröffnet. Deine Eltern, aber gelegentlich auch Du, trainierten bzw. trainieren im „belasso“. Welchen Stellenwert hat aus Deiner Sicht das „belasso“ in der regionalen Sportlandschaft von MV?
Lia-Tabea Mertens: Ich denke, dass das belasso in Schwerin und der Umgebung seit Jahren hoch angesehen ist. Viele Sportbegeisterte aus dder Stadt sowie dem Umland führt es dorthin, egal, ob zum Bowlen, Tennis bzw. Squash spielen, um dem Kraft-/Fitnesstraining zu frönen, um in der Sauna zu entspannen oder große Veranstaltungen, wie Abi-Bälle, zu feiern.
Das belasso geht mit den Renovierungen und Weiterentwicklungen der letzten Jahre mit der Zeit und ich hoffe, dass es auch in Zukunft so weitergehen wird.
Als ich im Kindergarten war, gab es damals auch eine Kinderbetreuung. Ich bin gespannt in welchem Rahmen der „Park“ eröffnet wird und in wie weit bzw. in welchem Maß er angenommen wird.
Vielen Dank und weiterhin alles erdenklich Gute – persönlich, beruflich und sportlich!
Die Fragen stellte: M.Michels.