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„Bei uns sind die Studierenden keine Nummer im System…“

Nachgefragt bei Prof. Dr. Anja Gelzer von der FHM in Schwerin

Außenansicht der FHM am Pfaffenteich in Schwerin. Foto: M.M.

Schwerin ist durchaus eine Stadt mit besten Bildungs- und sogar Studier-Möglichkeiten. Eine inzwischen sehr renommierte Einrichtung ist die Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) am Pfaffenteich.

Warum lohnt sich aber dort ein Studium? Was sind die Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt „wert“?

Nachgefragt bei Prof. Dr. Anja Gelzer, wissenschaftliche Leiterin der Fachhochschule des Mittelstands, in Schwerin

 

Prof. Dr. Anja Gelzer über die Vorzüge eines Studiums in Schwerin, den Zuspruch zur FHM, den Frauen-Anteil an der FHM, die Praxisorientierung während des Studiums und den „Wert“ der Abschlüsse an der FHM in Schwerin

 

„Bei uns sind die Studierenden keine Nummer im System…“

 

Frage: Schwerin ist nicht nur eine Stadt mit Seen, Kirchen und einem Schloss, sondern sogar mit einer „FHM“… Warum würden Sie ein Studium an der FHM in Schwerin empfehlen? Was macht ein Studium dort attraktiv?

Prof. Dr. Anja Gelzer. Foto: Jana Wendig

Prof. Dr. Anja Gelzer: Für ein Studium an der FHM gibt es viele gute Gründe. Für die meisten Studierenden ist es besonders wichtig, dass sie bei uns keine Nummer im System sind. Wir bieten kleine Studiengruppen und individuelle Betreuung. Ob in den Vorlesungen oder vor der Abschlussarbeit  – Anonymität gibt es bei uns nicht. So bleibt niemand auf der Strecke.

Ein weiterer Schwerpunkt sind die Praxisnähe sowie die Anwendungsorientierung. Unsere Studierenden profitieren von Praktiker-Vorträgen, Praxisprojekten und Exkursionen. Auf diese Weise lässt sich der theoretische Input optimal ergänzen und festigen.

Dank des großen Alumni-Netzwerkes können die Studierenden von den Kontakten und Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen profitieren und sich beispielsweise bei der Suche nach einem Praktikumsplatz beraten und unterstützen lassen. Enge Wirtschaftskontakte sorgen zusätzlich für beste Job- und Karriereaussichten.

Frage: Wie ist eigentlich der Zuspruch zur FHM mittlerweile? Wie viele Studierende haben Sie? Wie ist es dabei um die Internationalität bestellt?

Eingangsbereich der FHM in Schwerin. Foto: M.M.

Prof. Dr. Anja Gelzer: Aktuell haben wir an der FHM Schwerin gut 160 Studierende. Wir bieten sowohl klassische Vollzeit-Studiengänge als auch Studiengänge in Teilzeit, also berufsbegleitend, an. Darüber hinaus können bei uns Fernstudiengänge belegt werden und wir arbeiten derzeit an der Online-University, die ab Oktober 2018 an den Start gehen wird. Neben Bachelor-Abschlüssen können Sie bei uns auch Master-Abschlüsse erwerben.

Die FHM Schwerin ist ein internationaler Campus und macht die Landeshauptstadt vielfältiger. Unsere Studierenden kommen sowohl aus Deutschland, als auch aus dem asiatischen Raum. Die internationalen Studierenden kommen vor allem aus China, Indien oder Indonesien.

Frage: Studieren mehrheitlich bei Ihnen eigentlich Herren oder doch die Frauen? Der „Mittelstand“ gilt ja allgemein als „männer-lastig“…

Prof. Dr. Anja Gelzer: Tatsächlich studieren an der FHM Schwerin deutlich mehr Frauen als Männer. Wir sind stolz auf diese Entwicklung, denn die Zeiten in denen Frauen nur in kreativen Berufen erfolgreich waren, sind längst vorbei.

Allerdings lassen sich natürlich Unterschiede in den Studiengängen beobachten. Im Wirtschaftsingenieur gibt es aktuell nur männlich besetzte Studiengruppen, im Handwerksmanagement haben wir eine leichte Durchmischung. Tourismus und Psychologie sind eher weiblich besetzt, wie auch unsere internationalen Master-Gruppen im Fachbereich Wirtschaft.

Frage: Studieren ist ja gut und schön… Aber alle Theorie bleibt „grau“ und ist „irgendwann“ überholt, wenn kein Praxisbezug hergestellt wird? Wie ist es um den Praxis-Anteil während eines Studiums an der FHM bestellt?

Seitenflügel der FHM in Schwerin. Foto: M.M.

Prof. Dr. Anja Gelzer: Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Die meisten Absolventen gehen ja in die Wirtschaft und benötigen daher natürlich Praxiserfahrung sowie eine praktisch orientierte Qualifizierung.

In unseren Studiengängen werden Theorie und Praxis stets miteinander verknüpft. Auch unsere Professoren sind sehr engagiert, wenn es darum geht, neue Praxispartner an Land zu ziehen oder Exkursionen zu planen. Darüber hinaus gibt es in jedem Studiengang das sogenannte „Studium in der Praxis“, bei dem die Studierenden ein Praktikum direkt im Unternehmen absolvieren.

Das Besondere dabei: Das Praktikum kann auch im Ausland absolviert werden. Eine Studentin arbeitete beispielsweise in einem Hotel in Malaysia. Hier gibt es keine Grenzen.

Frage: Haben die Abschlüsse der FHM in Schwerin auch ein gewisses Renomee? Sind diese auf dem Arbeitsmarkt „begehrt“?

Blick von der FHM in Schwerin auf den Pfaffenteich. Foto: M.M.

Prof. Dr. Anja Gelzer: Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) ist institutionell akkreditiert durch den Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus müssen alle Studiengänge akkreditiert, also geprüft und zugelassen werden, bevor sie an den Start gehen.

Eine Studie hat kürzlich gezeigt, dass sich Bachelor-Abschlüsse von Fachhochschulen (FH) sogar mitunter mehr auszahlen als von Universitäten – sicher aufgrund der Praxisnähe. Diese dürfte für eine private FH wie die FHM genauso oder noch mehr gelten als für staatliche FHs, denn:

Bei der Gestaltung der Studiengänge arbeiten wir sehr eng mit der Wirtschaft zusammen und richten die Inhalte auf die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Unternehmen aus. Wir machen es den Firmen leicht, unsere Absolventen einzustellen, da wir neben den Fachkompetenzen immer auch soziale, personale und allgemeine Wirtschaftskompetenzen vermitteln.

Die Zahlen sprechen für sich: Laut unserer letzten Absolventen-Studie sind 74 Prozent unserer Absolventen innerhalb von vier Wochen nach Abschluss des Studiums in einem Job – 22 Prozent haben sich für ein aufbauendes Master-Studium eingeschrieben. Dies ist eine Erfolgsquote von 96 Prozent.

Jedoch ist der Erfolg immer auch abhängig vom Engagement des Einzelnen. Man muss mitmachen, mitreden und miteinander lernen. Dabei kann und soll sich jeder aktiv einbringen. Das hohe Engagement, was wir an der FHM verlangen, wird später auch im Job verlangt, um Führungspositionen zu erreichen.

Letzte Frage: Blickt man sich in der Welt um, scheint ökonomisch betrachtet „alles den Bach runterzugehen“… Handelskriege, kriegerische Konflikte, Europa- und EURO-Krise, Trump, Putin, GroKo – alles nicht gerade förderliche Faktoren für die Konjunktur. Sind Sie dennoch optimistisch für die Zukunft?

Prof. Dr. Anja Gelzer: Aus Sicht einer akademischen Bildungsinstitution bleibe ich optimistisch: Die Wirtschaft sucht händeringend Fachkräfte, die Studierneigung steigt kontinuierlich und der Wirtschaftsstandort Schwerin entwickelt sich sehr positiv.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für die FHM in Schwerin!

M.Michels

 

 


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