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Wirtschaftskultvereinigung wirbt in Schwerin

Die vom verstorbenen Schund-SF-Autor Ron Hubbard gegründete Organisation Scientologogy verteilt wieder einmal pseudowissenschaftlich spiritistische Flyer in die Schweriner Briefkästen.

Was soll man davon nur halten? Eine regelmäßig mit dem Verfassungsschutz in Kontokt geratende Organisation buhlt nun wieder mit ihrer verführerisch plausiblen, doch gleichwohl jeglichen Verstandes entbehrenden Heilslehre um „Leser“. Was sollen wir laut jenem Handzettel tun? Hubbarts Hauptwerk Dianetik bestellen und unsere „Entdeckungsreise mit dem Weltbestseller starten“ um unser „geistiges Potential vollständig auszuschöpfen und eine positive Lebenseinstellung zu gewinnen“.

Gemäß dem Motto der Scientologen „Macht Geld, macht mehr Geld!“ giert dieser Verein auch hier wieder nach Geld und Mitgliedern. Denn um dieses „Heilige Buch“ zu erlangen muss man natürlich die kompletten Daten offenlegen und möglichst noch per Überweisung zahlen. Was bei anderen Unternehmen nicht weiter tragisch wäre, lässt bei Scientologie Schlimmes befürchten. Und schon kann der Terror beginnen.

Leider muss auch mal wieder Albert Einstein mit Gesicht (natürlich gezeichnet um alle Urheberrechte zu wahren) und Zitat – „Wir nutzen nur 10 % unseres geistigen Potentials“ – für diesen Unsinn herhalten. Das ist ein allgemein gängiges Verfahren von Esoterikern, Spiritualisten und Pseudowissenschaftlern, große Denker zu missbrauchen und schwammige Zitate aus dem Zusammenhang gerissen als Beweis Ihrer Thesen zu nutzen.

Die selbst ernannte und in Amerika als solche anerkannte Kirche Scientologie ist in Deutschland zu recht nicht als Kirche anerkannt und auch die Bezeichnung Religionsgemeinschaft ist äußerst umstritten. Dabei ist die Scientology-Kirche-  in Deutschland keine Körperschaft des öffentlichen Rechts wie die großen christlichen Kirchen, sondern ein eingetragener Verein (e. V.).

Doch unabhängig allen juristischen und wirtschaftlichen Gebarens genügt es eigentlich schon einen genaueren Blick auf jene Vereinigung zu werfen, um den Schwachsinn, auf dem das ganze Konstrukt fußt, zu erkennen. Spätestens nachdem der ARD-Fernsehfilm „Bis nichts mehr bleibt“ ausgestrahlt wurde, sollte niemand mehr auf Scientologie hereinfallen.

Doch wie es mit der Menschlichen Natur so ist: Kaum läuft das Leben nicht wie geplant und weltliche Erklärungen genügen nicht mehr, wird das vermeintliche Seelenheil im Übersinnlichen und in sinnlos einfachen Erklärungen gesucht. Und Die Scharlatanerie kennt keine Grenzen. Seien es nun Astrologie- oder Tarot-Fernsehsendungen, spiritistische Sitzungen oder Bachblütentherapien. Mit Menschen, die nach körperlicher und geistiger Gesundheit verlangen, ist unermesslich viel Geld zu verdienen.

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Schweriner sich nicht von Scientology einfangen lassen, denn wieder herauszukommen ist äußerst schwierig.

Patrick Dettmann


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