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Willkommen im mecklenburgischen „Circus maximus“!

Löwen verboten…

Wir leben in einem schönen Land. Die Ostseewellen „trecken“ an die traumhaften Strände in Wismar, Warnemünde, Rügen Stralsund oder Usedom. Die Wälder sind grün, die Wiesen dito.

Alles hübsch

Die Tiere fühlen sich halbwegs wohl, wollen aber gepflegt werden. Wie meinte schon Agnes Kraus in einem ihrer Filme „Eine Kuh macht Muh und viele Kühe machen Mühe!“. Ob da auch die Planschkühe gemeint waren?!

Es gibt attraktiv sanierte Marktplätze, Rathäuser, Schlösser und Gutshäuser – zumindest einige. M-V wirkt vor allem dann schön, wenn unsere derzeitigen „Eliten“ das Geringste dazu beitrugen. Selbst die restaurierten alten Gebäude sind oftmals allein das Werk früherer Architekten bzw. Baumeister und heutiger kompetenter Restauratoren. Das Geld dafür bringen letztendlich alle auf, also wir Steuerzahler.

Es ist Sommer in M-V. Viele Open Air-Events, Festspiele und Sportveranstaltungen in und „um“ M-V werden mehr oder minder stark begeistern.

„Irgendetwas“ ist…

Und trotzdem ist „irgendetwas“ los. Man kann es fühlen, spüren und erleben. M-V geht es nicht gut! Eine gewagte These, wo doch „alles“ schön oder schöner ist, die offiziellen Daten zum Arbeitsmarkt und zur wirtschaftlichen Entwicklung „stimmen“, „alle“ bekommen „mehr“ und erfreuen sich Fähnchen schwenkend an den (dauerhaft?) erfolgreichen Spielen unserer DFB-Auswahl bei der EM.

Was nützen jedoch die schönsten Daten und „News“, wenn diese alles wiederspiegeln, nur eines nicht – die Realität. Was nützt ein Mindestlohn, wenn es nur noch eng befristete Arbeitsverträge über 20- bzw. 25-Wochenstunden (nebst unbezahlten Überstunden) gibt? Was nützt das lebenslange Malochen, wenn es am Ende nur eine Rente unter dem Existenzminimum gibt (wenn überhaupt noch eine)? Nicht jeder, wie unsere „Eliten“, erhält eine Pension und besitzt Briefkästen in Panama. Im eigenen Schweriner Briefkasten gibt es bestenfalls horrende Rechnungen dank überhöhter Energiepreise… (Energie-)Wende gut, nicht alles gut!

Wende gut, alles gut…

Apropos Wende… Früher – so die irrige These – war „alles“ besser. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft. Das Miteinander. Das Zusammenleben. Wirklich? Wie sah es vor 1990 aus? Unsere heutigen erfolgreichen Mittelständler, oft angestellt in „Volkseigenen Betrieben“, „drehten“ oftmals in der gesetzlichen Arbeitszeit „Däumchen“ oder schoben Dienst nach Vorschrift (Zitat von einer gewissen Frieda Schluckauf: „So wie wir heute wieder `gearbeitet` haben, erreichen wir morgen nie den Pegelstand am Bier-Thresen!“).

Nach Feierabend wurde dann für West-Mark und exorbitante Ost-Mark-Summen wirklich gearbeitet… Folge: Dergleichen Gestalten sind heute (nicht nur finanziell) „oben auf“! Von einstigen „Immer-noch-Wendehälsen“ ganz zu schweigen, die man zwischen Schwerin und Usedom überall antrifft!

EM im Jammern…

Und heute wird gejammert. Deutschland ist eben ein Volk von Feiglingen, Wendehälsen, Lemmingen, Schlafschafen und Hamstern. Blickt man auf die letzten 120 Jahre zurück, so lässt sich das beeindruckend bestätigen. Man folgte und folgt blindlings irgendwelchen Kaisern, Führern, Staatsratsvorsitzenden und Pseudo-Demokraten – zumindest mehrheitlich – im ausgeprägten Gutglauben und wundert sich jedesmal, wenn alles „voll gegen die Wand“ geht – Völkermorde und Weltkriege inklusive! Falls es wieder niemandem aufgefallen ist: Deutschland ist aktuell in puncto Rüstungsexporten wieder auf einem Medaillenplatz – auf Rang drei hinter den USA und Russland.

Blickt man auf die jüngere deutsche Vergangenheit, so ist es schon erstaunlich, welche Blutsäufer die Deutschen in den letzten 35 Jahren so alles unterstützten: Diktatoren, die ihre eigenen Völker massakrierten. Und da gibt es inzwischen das „große Wundern“ über die enormen Flüchtlingsströme nach Europa!

Von den Flüchtlingen lernen…

Doch nicht die Flüchtlinge sind das Problem, sondern unsere „Eliten“, die vor den Wahlen wieder ihre positiven Sprechblasen absondern, aber ansonsten einen schlechten Job machen. Da müssen dann die Flüchtlinge herhalten, dienen als „Ablenkungsthema“, um ja nicht auf die eigentlichen Probleme hinweisen zu müssen…

Dabei kann man von den neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern nur lernen. Beispielsweise, was echter Zusammenhalt, auch familiär, bedeutet. Dass nicht der „schnöde Mammon“ alles ist und dass es mehr gibt, als das übliche parteiliche Pöstchen-Geschacher, nur um die Pension, das eigene Häuschen und den nächsten Auslandsurlaub zu sichern.

Keine Margarine auf dem Zwieback

In Deutschland gönnt hingegen der eine dem anderen „die Margarine auf dem Zwieback“ nicht. Da werden Freigeister ganz subtil zerstört – Devise „Wer ein Freigeist ist, stört, ist ein Querulant, gehört an den Rand der Gesellschaft!“. Das alles wird dann mit dem obligatorisch aufgesetzten Lächeln vermittelt. Man hofft anscheinend, dass diejenige oder derjenige implodiert oder explodiert, was dann den Untergang der bzw. des Betreffenden besiegeln würde.

Was diese „Eliten“ jedoch nicht ahnen, ist die Tatsache, dass es genügend Menschen gibt, die in der Lage sind, den Geist über das Sein zu stellen. Oder wie Immanuel Kant sagen würde: „Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“.

Her mit dem Sack

Einseitige Presseorgane helfen ebenso wenig wie „Couch-Potatoe-TV“ oder unsere regionalen Radio-Dudel-Sender. Dann lieber selbst zum Sack greifen, am besten zum schottischen Dudelsack!

Bald wird, wenn die schwarz-rot-goldenen Fußball-Fähnchen verschwunden sind, die Flagge mit den fünf olympischen (Augen-)Ringen gerade gebügelt wurde (Hoffentlich nicht nur mit der flachen Hand.), auch an den Schweriner Hängen, Pisten und Plätzen etwas stehen, worauf wir uns 2016 ganz besonders freuen: die Wahlkampfstände der Parteien zu den Landtagswahlen M-V und der Schweriner OB-Wahl am 4.September!

Da wird es dann wieder Kugelschreiber, Notizblöcke, Glasmurmeln, Broschüren (Bitte dieses Jahr größere, bei den letzten konnte ich nicht mal die selbst gefangenen „Plieten“ einwickeln!) und hoffentlich auch Rostbratwürste (Da spart man wenigstens das Abendbrot!) geben.

Leere Versprechen…

Man wird „allen alles“ versprechen, ein „Wir-Gefühl“ zelebrieren (obwohl die meisten politischen Protagonisten doch nur „Ich-AGs“ sind!) und die stolz geschönten Statistiken präsentieren. Willkommen im politischen „Circus maximus“. Leider ohne Löwen – die sind aus tierschutzrechtlichen Gründen verboten. Es reichen ja die bereits erwähnten Lemminge, Schlafschafe und Hamster. Die werden schon „das Richtige“ wählen.

Und am Ende beschweren sich wieder alle über die suboptimalen Wahl-Ergebnisse und merken gar nicht, dass sie Gefangene ihres Hamsterrades sind. Leid können einem da nur die Pflanzen, Tiere und vor allem Kinder tun, die sich nicht wehren können. Die vermeintlich Erwachsenen sind dagegen mehrheitlich naive Trottel, die nichts besseres verdient haben.

Mut den Mutigen

Gibt es dennoch Hoffnung?! Ja, auf jeden Fall. Das wußte schon Epikur von Samos: „Ein einziger Grundsatz wird Dir Mut geben, nämlich der, dass kein Übel ewig währt!“.

Aber: Was ist letztendlich Mut? „Mut ist, wenn man Todesangst hat, sich aber dennoch auf den Sattel schwingt.“ (John Wayne)

Na dann: Willkommen im „wilden Osten“!

Und niemals vergessen: „Vorwärts immer! Rückwärts nimmer!“ Es sei denn, der Behinderten-Parkplatz ist gerade frei und keine Politesse in Sicht…

Marko Michels

 

 

 

 


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