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„Uns“ geht es gut!

Schwerin und M-V wählen, treiben Sport und musizieren…

Der Juni hat begonnen, damit auch die „richtige“ Sommerzeit, die dann bis Mitte September andauern wird. Viel wird in den kommenden 14 Wochen geschehen – zwischen Fußball-EM in Frankreich, Olympischen Spielen in Rio, Paralympics ebenfalls in Rio, Wahl-Geplänkel um den OB-Posten in der Stadt Schwerin wie um den MP-Posten im Schweriner Schloss.

Festspiele werden in ganz M-V zelebriert werden, wobei nach den AIDA-Vorstellungen bei den Schloßfestspielen wieder so mancher Gelegenheits-Opern-Kieker sagen wird: „Schööön. Der Elefant war wirklich großartig! Nur die Sängerinnen und Sänger haben ein wenig gestört.“ Tja, die Deutschen haben ohnehin mehr ein Herz für Tiere als für Menschen.

Alles ändert sich

Das wird sich ändern. Denn: Hallo, es sind Wahlk(r)ampfzeiten. Die Damen und Herren Politiker wollen wieder unser Bestes, also unser Geld, unsere Stimme und unsere Aufmerksamkeit. Genau in dieser Reihenfolge! Es werden wieder Prospekte, Kugelschreiber, Luftballons, selbst gemachter Kuchen aus GST-Restbeständen und Glasmurmeln unter das gemeine Volk verteilt, wobei das gemeine Volk mitunter ziemlich hundsgemein sein kann.

Leider fehlt ja in Schwerin eine echte Hundelaufwiese ebenso wie ein Jurassic-Park für altgediente Polit-Stars samt Feucht-Biotop für die neuen Polit-Stars.

Sie gaben ihr Möglichstes, aber das war nicht genug…

Seien wir mal ehrlich: Doll war das nicht, was uns da in den letzten Jahren seitens der Landes- und Stadtpolitik serviert wurde. Immer wieder die gleichen geschönten Statistiken. Immer wieder das gleiche Gesülze a la „Wir schaffen das!“, „Uns geht es gut!“, „Wir brauchen Fachkräfte!“ (Dann holt sie Euch doch – in Gottes Namen!), „Holt mich hier raus, ich bin ein Star (oder doch nur ein Spatz)!“ oder noch besser „Der Letzte macht bitte das Licht aus!“.

Wir sprühen auch

Wie heißt es so schön in einem Song von Ina Deter aus dem Jahr 1982: „Ich sprühe es an jede Häuserwand: Ich suche den schönsten Mann im Land. Ein Zettel an das schwarze Brett: Er muß nett sein, auch im Bett. Kratze es in Birkenrinde. Wo kann ich was Liebes finden. Schreib ’s in Gold auf die Altäre. Ich komme nicht mit der Schere. Male es auf jede U-Bahn. Ruf mich unter 318 an. Drucke mir Demo-Flugblätter. Mit dem Bild von dem Erretter…“

Na ja, ob die Ina hier in M-V – auch wahltechnisch betrachtet – damit großen Erfolg haben wird, ist doch mehr als zweifelhaft. Also die meisten Vorzeige-Politiker unserer riesen-großen Koalition dürften von Heidi Klum wohl kein Foto fürs Weiterkommen erhalten. Nett sind diese Herrschaften eh nur vor Wahlen. Und was die Bettgeschichten betrifft: Nicht immer hilft Viagra. Da muß wohl Ina letztendlich die 110 anrufen, da gibt es sogar echte „Freunde und Helfer“ ganz uniformiert…

Aber mit den politischen Vorzeige-Frauen sieht es ja nicht viel besser aus. Viel zu pomadig. Viel zu affektiert. Die hauen nicht wirklich vom Hocker. Mehr Power durch Schwachstrom – wie soll das letztendlich auch gehen?

Firmen, Rollatoren und nicht viel mehr

So wird es inszenierte politische Grabenkämpfe geben. Rechts gegen Links. Unten gegen Oben. Heiß gegen Kalt. Dumm gegen dümmer. Motor Asthma gegen Traktor Rheuma – wo bleiben da die politischen Rollatoren. Wenigstens Rollator-Training in Schwerin gibt es mittlerweile…

Ansonsten kann man die Erfolge mit der Lupe suchen. Firmen-Ansiedlungen. Ja, schon, aber nur dank exorbitanter Fördersummen und geringer Löhne. Wenn es Ähnliches in der Antarktis  gäbe, dann könnte man dort sogar eine Softeis-Fabrik errichten. Mittels eines „Joint Ventures“ mit Kaiser-Pinguinen und „nordpoligen“ Eisbären…

Ost und West

Überhaupt hat sich im Zusammenleben zwischen Ost und West nicht so viel geändert. Selbst unter den Bettlern aus Deutschland-West und Deutschland-Ost nicht, von denen es – dank „Agenda 2010“, „Bundesmutti“ und selbst verursachter EURO-Krise – immer mehr auch hierzulande gibt.

Dazu fällt einem doch glatt ein alter DDR-Witz ein, der wieder ganz aktuell ist: „Drei Bettler sitzen am Abend in einer Kneipe in Hamburg und machen Inventur. Der erste leert seinen Becher und hat 12 Mark (heute 6 Euro) erbettelt. Auf seinem Schild stand: Ich bin arbeitslos. Der zweite leert seinen Becher: 16 Mark (heute 8 Euro) und auf seinem Schild stand: Ich bin arbeitslos und habe Frau und Kinder. Der letzte leert seinen Becher, seine Hosentaschen, Jackentaschen und es kommen 600 Mark (heute 300 Euro) zusammen. Die andern beiden, aus Hamburg stammend, brüllen: `Los, zeige uns sofort, was Du auf Deinem Schild stehen hast!` Der Gemeinte zeigt es: `Komme aus der DDR und möchte wieder zurück!`“.

Nun frage ich den geneigten Leser: Wie oft hat man sich  „als Zoni“ den jeweiligen Westler nicht wieder dahin gewünscht, woher er (sie) her kam… Und Gleiches gilt für unsere Schwestern und Brüder aus dem „goldenen Westen“.

Also nichts da mit gelungenem Zusammenwachsen von West und Ost!

Werden wir tatsächlich immer schöner?!

Schwerin und M-V werden immer schöner. Auch das so eine Plattitüde aus dem Hause „MeckPomm tutet gut!“. Meist nichts anderes als Tröten-Alarm mit Strandkorb-Verleih.

Es wird schwierig werden mit der Wahl-Entscheidung Anfang September. Früher da gab es noch ganz offiziell die Sendung „Zu Besuch im Märchenland“ mit Pittiplatsch, dem Lieben, Onkel Uhu, Meister Schwarzrock, Nickeneck (Du lieber Schreck, da bleibt mir gleich die Spucke weg!) und dem Drehrumbum (Ich bin der Drehrumbum, der Runde, ich drehe alles um, in der Sekunde – mitunter sogar die Wahrheit! Auweia!). Da war es einfach.

Aber heute ist es so unübersichtlich – im gebotenen Durchschnitt den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden…

Macht es mit den Münzen

Am besten man macht es so, wie bei den Fußball-EM 1968

1968 hieß die EM erstmals endlich „Europameisterschaft“, nachdem diese 1960 und 1964 noch unter der Bezeichnung „Europapokal der Nationen“ firmierte. Am 5.Juni 1968 lautete das erste Halbfinale – und damit das Eröffnungsspiel des Turniers – Gastgeber Italien gegen die Sowjetunion. Es endete 0:0 nach Verlängerung, aber an ein Elfmeterschießen zur sportlichen Entscheidung wurde seinerzeit noch nicht gedacht.

Ein Münzwurf, ja tatsächlich ein Münzwurf, mußte über das Weiterkommen entscheiden. Da hatte Italien „Fortuna“ auf seiner Seite und zog in das Endspiel ein – mit Erfolg…

Und so machen wir es auch mit der Wahl-Entscheidung. Wozu Stimmzettel mit Kreuzchen, wenn es auch mit Münzen geht…

Was wird noch?!

Übrigens: Bei Olympia in Rio wird die gesamt deutsche Mannschaft gesperrt. Wegen systematischen Dopings. Im Blut der diversen Sportlerinnen und Sportler aus „Schwarz-Rot-Gold“ wurde das bislang „unbekannte, leistungsfördernde Mittelchen“ Glyphosat gefunden. Es stärkt zwar, schränkt jedoch die Wahrnehmung ein und kann zur völligen geistigen Dehydrierung führen…

Eine Nachfolgerin für Joachim Gauck ist natürlich längst gefunden – seine Lebensabschnittsgefährtin. O-Ton des bisherigen Amtsinhabers: „Wenigstens bleibt es in der Familie!“  Und die ist ja die kleinste Keimzelle einer jeden Gesellschaft…

Die ist eh in Not – bei all den kleinen und großen Schweinereien vor und hinter den Kulissen!

Ach so, apropos Zelle: „Das Leben kommt auf alle Fälle aus einer Zelle. Doch manchmal endet es bei Strolchen in einer solchen.“ (Heinz Erhardt) oder wie ein Glaser einmal meinte: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!“.

In diesem Sinne: Viel Spass beim fröhlichen Fußball und Olympia gucken! Maximale Erfolge mit der richtig-falschen Wahlentscheidung! Und bitte nicht den Elefanten während der AIDA-Aufführungen in Schwerin füttern!

Das letzte Wort hat an dieser Stelle ein großer deutscher Denker und Philosoph – ausnahmsweise mal nicht unser derzeitiger Bildungsminister, sondern Wilhelm Busch: „Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe. Ach, das war ein schlimmes Ding, wie es … ging…“

Marko Michels

 

 


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