„Wieder ein erfolgreiches `Jugend musiziert`-Jahr…“
Direktor Volker Ahmels über das Konservatorium Schwerin
Schwerin gilt einerseits als „alt“, was im Hinblick auf die Ersterwähnung der Stadt vor mehr als 1000 Jahren durchaus stimmt. Andererseits ist Schwerin auch außerordentlich jung. Das beweisen insbesondere die Erfolge junger Talente im Handwerk, im Sport, in der Kunst oder in der Literatur. Die Landeshauptstadt M-V hat zudem ebenfalls eine Menge junger musikalischer Könnerinnen und Könner.
Wie lief es jedoch für diese bislang 2019?!
Nachgefragt bei Volker Ahmels, Direktor des Konservatoriums Schwerin
Volker Ahmels über den Wettbewerb „Juhend musiziert“, die Erfolge der Schülerinnen bzw. Schüler des Konservatoriums Schwerin, Kooperationen mit anderen Einrichtungen im Land, den Stellenwert der Kultur in M-V und den „Eurovision Song Contest“
„Wieder ein erfolgreiches `Jugend musiziert`-Jahr…“
Frage: „Jugend musiziert“ ist hierzulande ein ganz wichtiger musikalischer Wettbewerb. Wie verlief der vorerst letzte aus Sicht des Konservatoriums Schwerin?
Volker Ahmels: Dieses Jahr war wieder ein sehr erfolgreiches „Jugend musiziert“-Jahr. Unsere Schülerinnen bzw. Schüler haben ausschließlich erste Preise beim Landeswettbewerb in Waren geholt, darunter auch sehr junge Teilnehmende, die in der Altersgruppe II angetreten sind und noch nicht zum Bundeswettbewerb dürfen.
Jetzt sind wir alle gespannt, wie unsere 11 Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer ab der Altersgruppe III über Pfingsten beim Bundeswettbewerb abschneiden werden. Allerdings ist die Berechtigung zur Teilnahme auch schon eine großartige Anerkennung für alle Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer und natürlich auch für alle Pädagoginnen bzw. Pädagogen.
Besonders freue ich mich, dass neben mir auch die stellvertretende Direktorin Christina Lüdicke und erstmals unser Kollege Herr Stephan Lorenz in die Bundesjury berufen wurden.
Frage: Wie stellt sich die Nachwuchs-Situation im musikalischen Bereich aus Ihrer Sicht ansonsten in Schwerin dar?
Volker Ahmels: Schwerin hält für alle Kinder und Jugendliche und Erwachsene, egal welcher Herkunft, Angebote zur musikalischen Bildung vor. Das ist unser Bildungsauftrag als öffentliche Einrichtung in der Landeshauptstadt Schwerin.
Besonders freue ich mich, dass wir ab dem neuen Schuljahr auch verstärkt in unserer neuen Außenstelle „Campus am Turm“Â in Kooperation mit der Volkshochschule Schwerin neue Angebote starten werden. Hierfür erden wir in den nächsten Wochen verstärkt werben.
Im Bereich der Ensembles sind wir mit dem Jugendsinfonieorchester Schwerin und dem Nachwuchsorchester JSO-Kids in gemeinsamer Trägerschaft mit der Musik- und Kunstschule Ataraxia hervorragend in Schwerin aufgestellt. Wir freuen uns sehr über die langjährige Kooperation mit der Mecklenburgischen Staatskapelle.
Aber auch erwachsene Musik-Liebhaberinnen bzw. -Liebhaber können regelmäßig am Konservatorium bei den Schelfonikern musizieren. Hier sind Interessierte immer herzlich willkommen.
Frage: Wie verläuft eigentlich die Zusammenarbeit mit anderen Musikschulen/Musik-Einrichtungen in M-V, zum Beispiel in Rostock, in Wismar oder in Greifswald?
Volker Ahmels: Eine hervorragende Verbindung besteht zu der young academy Rostock der hmt Rostock. Hier werden unsere begabtesten Schülerinnen bzw. Schüler bei der Vorbereitung auf einen möglichen Musiker-Beruf hervorragend gefördert und unterstützt.
Ansonsten gibt es einen regen Austausch in den Verbandsgremien wie dem Landesverband der Musikschulen in MV oder auch im Landesausschuss Jugend musiziert, wo alle Regionen und Musikverbände vertreten sind.
Frage: Wie beurteilen Sie den Stellenwert der Kultur in M-V? Immerhin finden hier im Sommer jede Menge Festivals und Festspiele statt, ob die Schlossfestspiele in Schwerin, die Störtebeker-Festspiele in Ralswiek, die Vineta-Festspiele in Zinnowitz, die Festspiele im Schloßgarten Neustrelitz, die Müritz-Saga, die Festspiele M-V und viele andere mehr…
Volker Ahmels: Je mehr kulturelle Angebote es in M-V gibt, umso besser ist es für das Land. Gerade die Vielfalt der Angebote ist beeindruckend. Bei der Aufzählung seien auch noch das besondere Festival Verfemte Musik Schwerin oder auch das immer spannende Usedomer Musikfestival unbedingt erwähnenswert.
Letzte Frage: Kürzlich fand der 64.Eurovision Song Contest in Tel Aviv statt. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Event? Hat aus Ihrer Sicht mit Duncan Laurence (Niederlande / Song „Arcade“) der Richtige gewonnen?
Volker Ahmels: Das ist immer sehr schwer zu beurteilen. Es ist ein kommerzieller Wettbewerb und somit gibt es für mich keinen Richtigen oder Falschen, sondern den oder die Durchsetzungsfähigste/n. Da finde ich es gerade bei unserem Nachwuchswettbewerb „Jugend musiziert“ so schön, dass es mehrere erste Preisträger auch auf Bundesebene geben kann.
Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für das Konservatorium Schwerin und die Musik allgemein!
M.Michels
PS: Und das teilte Christina Lüdicke, stellvertretende Direktorin des Konservatoriums Schwerin, über den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2019 Â mit…
Die Händelstadt Halle zeigte sich über Pfingsten 2019 mit strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten Seite. Eine Reihe von Besucherinnen und Besucher hielten sich trotz des hochsommerlichen Wetters tagelang in geschlossenen Räumen auf und lauschten beim 56. Bundeswettbewerb Jugend musiziert den 2.860 jugendlichen Musizierenden aus ganz Deutschland.
Diese waren angereist, um beim großen Bundesfinale ihr langgeübtes Programm zu präsentieren. 11 Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums Schwerin waren dabei und sind mit sehr guten Ergebnissen nach Schwerin zurückgekommen.
Sie erhielten fünf 2. Preise, zwei 3. Preise und dreimal das Prädikat Mit sehr gutem Erfolg. Jeweils 2. Preise: erhielten: Sophie-Charlotte Vogel (Solo: Pop-Gesang, Klasse Josephine Johannßen), Anne Christin Möbius (im Ensemble: Querflöte, Klasse Prof. Anne-Elisabeth Ramsenthaler), Stefan Möbius (im Ensemble: Klavier, Klasse Volker Ahmels), Emely Schmidt (im Ensemble: Klavier, Klasse Franziska Drechsler), Annika Koll (im Ensembles: Fagott, Klasse Holger Petzold).
Dritte Preise wurden vergeben an: Clara Mia Windelberg (Solo: Violine, Klasse Matthias Ellinger) und Finn Hennes (Solo: Schlagzeug, Klasse Christian Tiron). Mit sehr gutem Erfolg teilgenommen haben: Tobija Harders (Solo: Violoncello, Klasse Andrea Häfer), Emma Friederike Fischer (im Ensemble: Querflöte, Klasse Prof. Anne-Elisabeth Ramsenthaler), Emilia Wünsch (im Ensemble: Querflöte, Klasse Prof. Anne-Elisabeth Ramsenthaler, die auch die Ensembleleitung hatte), Paula Harders (im Ensemble: Violoncello, Klasse Andrea Häfer) und Annika Koll (im Ensemble: Klavier, Klasse Yuko Ellinger).
Diese sehr guten Ergebnisse machen die Lehrenden und die Leitung des Konservatoriums sehr stolz. „Die Leistungen sind bemerkenswert und zeugen von einer hohen Qualität der Ausbildung in Schwerin. Kulturelle Bildung der Kinder und Jugendlichen ist ein extrem wichtiger Baustein in unserer Gesellschaft.“- so Dirk Kretzschmar der Leiter des Kulturbüros.
Auch Volker Ahmels, der Direktor des Konservatoriums Schwerin gratuliert sehr herzlich zu den Erfolgen und freut sich über die Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums ebenso wie über alle anderen Teilnehmenden aus Schwerin.
Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb – denn im nächsten Jahr geht Jugend musiziert in sein 57. Jahr. Dann starten im Januar wieder die Regionalwettbewerbe, Ende März der Landeswettbewerb Mecklenburg-Vorpommern in Ludwigslust und über Pfingsten 2020 findet dann das Bundesfinale in Freiburg statt. Und bis dahin heißt es wieder üben, üben, üben.