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„Sind eine traditionsbewusste und zukunftsorientierte leistungsstarke öffentliche Musikschule…“

Nachgefragt bei Volker Ahmels, dem Direktor des Konservatoriums in Schwerin

Konservatorium Schwerin. M.M.

Wenn jemand „65“ wird, geht derjenige, zumeist jedenfalls, in den mehr oder minder verdienten Ruhestand. Wenn es dabei jedoch um Violinen, Cellos, Pianos oder Gitarren handelt, dann ist längst noch nicht Schluß. Nein, dann geht es erst richtig los. Ähnlich ist es beim Konservatorium „Johann Wilhelm Hertel“ in Schwerin. Dieses wurde im Jahr 1953 eröffnet und die Begeisterung für diese Musikschule ist ungebrochen, ja sie steigerte sich in den letzten Jahren sogar noch?!

Wie verlief jedoch die Entwicklung des Konservatoriums Schwerin aus Sicht eines „Insiders“?!

Nachgefragt bei Volker Ahmels, dem Direktor des Konservatoriums Schwerin

Volker Ahmels über die Entwicklung des Konservatoriums in Schwerin in den letzten Jahren, besondere Höhepunkte, die Erfolge bei verschiedenen Wettbewerben, kommende Aufführungen und weitere Jubiläen

„Sind eine traditionsbewusste und zukunftsorientierte leistungsstarke öffentliche Musikschule…“

Frage: Das Schweriner Konservatorium wird 2018 junge 65. Sie konnten das Geschehen dort in den letzten Jahren entscheidend mitprägen. Welchen Stellenwert, welche Bedeutung hat das Konservatorium aktuell, im Jahr 2018?

Volker Ahmels: Das Konservatorium Schwerin ist die traditionsbewusste und zukunftsorientierte leistungsstarke öffentliche Musikschule in der Landeshauptstadt Schwerin.

Das Angebot der Musikschule erreicht dabei  alle Einwohnerinnen und Einwohner in der Landeshauptstadt Schwerin und in der Region. Weitere wichtige Jubiläen standen und stehen ebenfalls an.

Der Fachbereich Inklusion  feiert sein 20jähriges Bestehen der Angebote für Menschen mit Behinderungen am 16.September 2018 im Konservatorium. Besonders freuen wir uns, dass von diesem Tag an ein Personenaufzug für Menschen mit Gehbehinderungen und für Rollstuhlfahrerinnen bzw. -fahrer eingeweiht wird.

Im März feierte zudem das Erwachsenen-Orchester „Schelfoniker“ sein 25jähriges Bestehen. Also ein besonderes Jahr mit vielen schönen Anlässen.

Frage: Wenn Sie auf die letzten Jahre so zurück blicken: Was waren ganz besondere Highlights? Und – mit Blick auf die „Wende-Zeit“: Gab es eigentlich auch existenzbedrohende Momente für das Konservatorium?

Volker Ahmels: Besonders die Jugendorchesterarbeit in gemeinsamer Trägerschaft mit der Musik und Kunstschule Ataraxia e.V. war in den letzten Jahren sensationell erfolgreich. Das JSO Schwerin (Jugendsinfonieorchester) wurde erster Bundespreisträger des Deutschen Jugendorchesterpreises und ist beispielsweise regelmäßig zu Gast bei den Festspielen MV.

Besondere Highlights der vergangenen Jahrzehnte waren die Aufführungen des Musicals „Tabaluga“ in den 1990er Jahren. Die Aufführungen der Kinderoper „Brundibár“ von Hans Krása führte die Musikschule 1997 nach Israel und Dänemark – auch das beeindruckend. Sicherlich waren außerdem die Reisen der studienvorbereitenden Abteilung nach Seattle (USA), Israel, Frankreich und in die Schweriner Partnerstädte Odense bzw. Reggio Emilia für alle damaligen Schülerinnen und Schüler ein unvergessliches Erlebnis.

In der Wendezeit mussten sich alle kulturellen Einrichtungen den neuen Begebenheiten und Sparzwängen anpassen. Das Konservatorium hat aber sehr überzeugend  – durch die stets enorm hohe qualitative Arbeit und innovative Projekte – bewiesen, dass es für die Angebote in der Landeshauptstadt  M-V unentbehrlich war und natürlich auch zukünftig ist.

Frage: Die Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums Schwerin sind bei nationalen und internationalen Wettbewerben sehr erfolgreich. Welche Erfolge konnten schon 2018 gefeiert werden? Welche Herausforderungen folgen 2018 noch?

Tobija Harders (Violoncello aus der Klasse Andrea Häfer), Stefan Möbius (Klavier aus der Klasse von Volker Ahmels), Preisträger vom Konservatorium Schwerin, Foto: © Stefan Goede

Volker Ahmels: In diesem Jahr und in den vergangenen Jahren konnten regelmäßig Schülerinnen und Schüler unserer Einrichtung überdurchschnittlich viele erste und weitere Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erreichen.

Viele Schülerinnen sind Mitglieder der Hochbegabtenförderung an der hmt Rostock (Hochschule für Musik und Theater). Auch werden sich unsere Schweriner Schülerinnen bzw. Schüler  mit dem Jugendsinfonieorchester beim anstehenden Festival „Verfemte Musik“ in Schwerin beteiligen, das ab September beginnt.

Am 9.September kommt es nach 22 Jahren zu einer Wiederaufführung der Kinderoper „Brundibár“  – im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters, gemeinsam mit den Schülerinnen bzw. Schülern des Goethe-Gymnasiums und in Kooperation mit dem Mecklenburgischen Staatstheater. Das wird sicherlich wieder ein großes Highlight.

Frage: Gibt es schon interessante Zukunfts-Projekte für das Konservatorium? Sind „Neuerungen“ geplant?

Volker Ahmels: Wir werden im kommenden Schuljahr die Orchesterarbeit am Konservatorium weiterbringen und sicher auch Konzert-Reisen unternehmen. Für nächstes Jahr planen wir ebenfalls eine Reise mit unseren inklusiven Schülern und mit unseren Schülerinnen bzw. Schülern der studienvorbereitenden Abteilung.

Pädagogisch inhaltlich werden wir die Einbeziehung digitaler Unterrichtskonzepte weiter ausbauen, beispielsweise das Musizieren mit dem iPad weiterentwickeln.

Letzte Frage: Wie viele Schülerinnen und Schüler hat das Konservatorium eigentlich derzeit?

Volker Ahmels: Zurzeit haben wir am Knservatorium Schwerin 1400 Schülerinnen und Schüler.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für das Konservatorium in Schwerin!

M.Michels

 


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