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Ökonomisch alles bestens?!

Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Konsum-Stimmung in M-V im Fr�hsommer 2011

Wir k�nnen also grenzenlos gl�cklich sein. Dank Kate und William. Aber nicht nur. Zwar haben wir in „Good Old Germany“ keine royale Hochzeit, daf�r aber – glaubt man den offiziellen Verk�ndigungen – eine �konomische Hoch-Zeit „Made in Germany“. Es gibt seltsam-sch�ne Ausblicke in Deutschland. Die Wirtschaft brummt und boomt offiziell allerorten. Die Auftragslage ist pr�chtig. Der Ausbildungsmarkt ist ebenfalls ganz entspannt. Die amtliche Arbeitslosigkeit sinkt. Der Mittelstand ist zum freudigen „Handstand“ bereit. Die Deutschen, einschlie�lich der Mecklenburger, verfallen dem Konsumrausch.

Alles bl�ht – auch die Wirtschaft. Oder doch nicht? Oder bl�ht uns gar etwas weniger Gutes …

Die positiven Wirtschaftsmeldungen a la Germania scheinen jedenfalls zurzeit unendlich zu sein – trotz Euro-Turbulenzen, Kinderarmut, Niedrigl�hnen, exorbitanter Staatsverschuldung, ver�dender Randgebiete und Bildungs-Notstand. So ist die Hafen- und Logistikwirtschaft des Landes wieder auf Wachstumskurs. Der Gesamtumschlag in den H�fen lag – laut offizieller Statistik – im Jahr 2010 bei rund 37 Millionen Tonnen, das sind rund zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor, und auch 2011 setzt sich der Trend fort. Sch�ne Fakten auch f�r den Seehafen Wismar, der in diesem Jahr 800 Jahre z�hlt.

Auch der Ausbildungsmarkt entspannt sich. Schulabg�nger k�nnen sich ihre Ausbildungspl�tze aus vielen Angeboten aussuchen, glaubt man den verschiedenen IHK, Handwerkskammern und Unternehmensverb�nden. Und die jungen Kr�fte spuren und sind erfolgreich: Bei den 19. regionalen Jugendmeisterschaften im gastronomischen Gewerbe, nur ein Beispiel, bewies der Nachwuchs, dass er motiviert und kompetent ist.-�So gewannen Frau Yvonne Stasiak (Hotel Arte Schwerin), Lisa Bauer (Best Western Seehotel Frankenhorst) und Alina Dubbert (Gutshaus Gramkow) die begehrten Preise in ihrem Beruf.

�hnliches im Hinblick auf die statistische Arbeitslosigkeit in M-V… Nach Angaben der Bundesagentur f�r Arbeit waren in Mecklenburg-Vorpommern im April 2011 113.800 Menschen arbeitslos gemeldet, 2900 weniger als ein Jahr zuvor. Eine sch�ne Zahl vor dem „Tag der Arbeit“, dem 1. Mai.

Und auch die Konsum-Atmosph�re stimmt. So erlebte Deutschland-� 2010 mit einem Anstieg des privaten Konsums um 0,5 % eine erstaunlich starke Binnennachfrage nach Konsumg�tern, wie die Gesellschaft f�r Konsumforschung informierte. Glaubt man den Marktforschern geht es im Jahr 2011 so weiter – bei den Ausgaben der Privathaushalte wird nochmals mit einem deutlich kr�ftigeren Anstieg um 1,5 % gerechnet und somit ein weiterer solider Beitrag zum Aufschwung erwartet.

Zwar tr�bte sich vor dem Hintergrund politischer Unruhen in der arabischen Welt, steigender Benzinpreise und Fukushima der Optimismus marginal etwas ein, aber die positive Grundstimmung �berwiegt. Und Schwerin bekommt sein viertes Center in N�he des Marienplatzes – inoffizielles Motto „Lieber kaufen als saufen. Hochprozentiges bekommt ihr jetzt �berall und an jedem Ort!“.

Bleibt zu hoffen, dass die aktuell sch�nen Zahlen, ohnehin immer in Relation zu betrachten, tats�chlich eine „sch�ne“ Zukunft mit sich bringen werden. Manche Statistiken sollte frau/man ohnehin kritisch hinterfragen, besonders dann, wenn sie „offiziell“ sind.

Ob die „Gl�ser halb voll“ oder „halb leer“ sind, und ob die „Gl�ser“ qualitativ �berhaupt hervorragend sind, bleibt abzuwarten. Am Ende gilt „Wir lassen uns nicht lumpen, darum hoch den Humpen!“ Eine neue „sch�ne“ Zeit hat begonnen – trotz allem…

Marko Michels

 


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