Skip to main content

Die „melancholische Zeit“ beginnt auch in Schwerin

Zwischen Erntedank, Andrea Berg, Sena Erhardt, dem Martensmann, ersten Weihnachtsglocken und den „medlz“

Das Jahr ist im Endspurt. Die melancholischen Monate zwischen Einheitstag und den Heiligen Drei Königen beginnen. Das Landeserntedankfest 2016 in Brüsewitz bei Schwerin liegt bereits zurück. Jetzt folgen die obligatorischen Veranstaltungen, wie Martensmarkt, Reformationstag sowie Halloween, die Adventszeit mit den verschiedenen Weihnachtsmärkten, Weihnachten und der Jahreswechsel.

Es wird nicht nur melancholischer, es wird auch besinnlicher und nachdenklicher…

„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben…, heißt es bereits in Rainer Maria Rilkes Gedicht „Herbsttag“.

Abwechslungsreich in Schwerin

In Schwerin wird es dennoch abwechslungsreich – zwischen den Schweriner Literaturtagen mit Donna Leon, mit dem SEOM-Konzert am 14.Oktober bei Ataraxia Schwerin, mit dem Konzert von Andrea Berg am 16.Oktober in der Sport- und Kongresshalle, mit dem Blues-Rock-Auftritt von Sena Ehrhardt im Speicher Schwerin am 22.Oktober, mit dem Solo-Programm von Rüdiger Hofmann im Capitol am 18.November, mit den Ravel-Ballett-Abenden sowie dem Weihnachtsmärchen für kleine bzw. große Kinder im Mecklenburgischen Staatstheater.

Und der neue Oberbürgermeister von Schwerin, Dr. Ralf Badenschier, tritt sein Amt zum 1.November, also „Allerheiligen“, an. Möge ihm dabei (fast) alles gelingen und vermeintliche „heilige Kühe“ (Stichworte „Zu viel Vitamin B in der Verwaltung…“) kein Tabu sein…

Natürlich fehlen die „Feuerengel“ nicht – diese sind am 17.Dezember in der Sport- und Kongreßhalle zu sehen und zu hören und natürlich ebenfalls nicht „Beethovens 9.“ am Silvestertag bzw. das Neujahrskonzert, jeweils im Großen Haus des Staatstheaters.

Ohne „medlz“ geht Weihnachten nicht

Auch „unsere medlz“ sind wieder zu Gast in der Landeshauptstadt. Die berühmte A-Cappella-Band in neuer Formation wird – das ist schon fester Bestandteil der weihnachtlichen Zeit in Schwerin – ihre weihnachtlichen Songs in der Schelfkirche präsentieren. Der genaue Termin ist der 21.Dezember.

2016 – erste Rückblicks-Gedanken

Das Jahr 2016 war leider nicht die große Offenbarung. Menschen ließen sich emotionalisieren, mit Links-Rechts-Etiketten versehen, glaubten politischen Sprücheklopfern, gleich welcher Farbe, nahmen schöne und geschönte Statistiken ernst und verbrachten ihre Zeit mit sinnfreiem Tun, zum Beispiel dem Anschauen des (un-)sportlichen „Circus maximus“, der „Brot und Spiele“ zwischen Fußball-EM, Profi-Boxerei, Formel 1-Getöse und olympisch-paralympischen Spielereien in Rio.

Blickt man auf die vergangenen Monate des Jahres 2016, so lässt sich eindeutig feststellen, dass Marius Müller-Westernhagen mit seinem „Freiheit“-Song Recht hatte und hat. Die Freiheit wurde wieder abbestellt und der Mensch ist in der Tat nicht naiv, sondern primitiv.

Weniger berieseln lassen

Vielleicht sollte sich einfach weniger „berieseln“ lassen – vom großen Sport, der großen Medien-Einfalt und der großen Politik. Hin zum „Kleinen“, zum wirklichen Leben, zu den Realitäten. Die Familie ist letztendlich die Keimzelle einer jeden Gesellschaft. Schlimm wird es, wenn versucht wird, diese im Keime zu ersticken…

Wird 2017 besser?! Wohl kaum… Die Grundlagen für ein „neues“ Miteinander, die jetzt diskutiert werden, bieten keine neuen Möglichkeiten – im kleinen wie großen Zusammenleben…

Aber die Hoffnung (auf Besseres) stirbt bekanntlich zuletzt.

Marko Michels

 


Ähnliche Beiträge